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Einleitung

Die Ermordung des Thronfolgers von Österreich-Ungarn in Sarajewo, Bosnien, durchgeführt von einem serbischen Nationalisten war der kurzfristige Auslöser für den Ersten Weltkrieg. Obgleich die europäischen Großmächte einen guten Grund gehabt hätten, den Konflikt zwischen Serbien und Österreich friedlich zu lösen, führten wechselseitige Verdächtigungen und Ängste, in ein militärisches Hintertreffen zu geraten, zu einer breiten Mobilisierung, die rasch außer Kontrolle geriet. Zwei Mächteblöcke traten dabei hervor: Die Entente oder die Alliierten (Großbritannien, Frankreich, Russland und später Italien) und die Achsenmächte (das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn). Beide Seiten erwarteten einen kurzen und entscheidenden Krieg, der durch eine oder zwei Entscheidungsschlachten entschieden werden würde.

Dieser Krieg wurde zuerst als der "große Krieg" bekannt. Erst nach 1939 kam der Begriff Erster Weltkrieg in den Gebrauch. Ungeachtet des Namens war der Große Krieg auch keineswegs ein europäischer Konflikt. Tatsächlich, da die Großmächte eben auch Kolonialmächte waren, nahm der Krieg rasch globale Dimensionen an und verwickelt auch die Vereinigten Staaten.

Der Kriegseintritt der USA war eine Konsequenz ganz unterschiedlicher Faktoren. Die deutsche Politik des unbegrenzten U-Boot Krieges gegen sämtliche Schiffe in britischen Gewässern, selbst der Schiffsverkehr neutraler Staaten wie eben der USA, war unter den Amerikanern verpönt und trug letztendlich erheblich zur Kriegserklärung gegen Deutschland bei. Die britische Propaganda stellte das Deutsche Reich erfolgreich als feindlichen Aggressor dar, indem die Preußischen Übergriffe auf "Kleinbelgien" und der grausame U-Boot Krieg beschrieben wurden. Zudem profitierten die amerikanischen Finanz- und Industriemagnaten von der Belieferung der britischen und französischen Kriegsgeräte. Eine Niederlage dieser Staaten und in Konsequenz der Verlust der amerikanischen Kredite hatte desaströse Konsequenzen für die U.S. Finanzmärkte gehabt.

Dieses Modul gliedert sich in fünf Teile. Der erste bietet einen Überblick über den Krieg an der Westfront im Jahre 1914. Der zweite Teil umfasst die Situation an der Westfront von 1915 bis 1918. Der Teil "Krieg in Osteuropa und dem Mittleren Osten" überschneidet sich mit dem an dieser Front, der "Krieg in den Kolonien" behandelt die weltweite Dimension des Konfliktes, besonders im Bezug auf das Deutsche Reich. Im letzten Teil wird der Blick in die USA gelenkt, um hier den Wechsel von der Neutralität bis zum Kriegseintritt nach zu verfolgen.