Die Herrschaft des Augustus steht am Beginn einer einzigartigen langen Periode von Frieden und Wohlstand in Europa. Augustus und seine Nachfolger sorgten für stabile Grenzen. Das Heer und die römischen Eliten garantierten für eine in den meisten Fällen friedliche Weitergabe von einem Kaiser auf seinen Nachfolger. Darüber hinaus erwiesen sich die barbarischen Stämme an den Grenzen als zu schwach, um eine ernsthafte Herausforderung für den Frieden darzustellen.
In der Mitte des 3. Jh. n. Chr. brach all das zusammen. Ab jetzt wurden die römischen Kaiser von ihren Soldaten ausgerufen und wieder abgesetzt, und Barbaren drangen bis weit in das Reich hinein vor. In der Tat gingen einige der äußeren Teile des imperium nahezu gleichzeitig verloren. Obwohl es in der Forschung keinen Konsens über das Gewicht der einzelnen Faktoren der Krise gibt, so wird doch deutlich, dass sich der Druck der Barbaren an den grenzen verstärkte, gerade zu einer Zeit, da die augusteische Ordnung zusammenbrach durch ein Bündnis von ehrgeizigen Feldherren und ihren Soldaten. Wie auch immer man die Faktoren bewertet, die Ergebnisse waren absehbar: Die Unruhen durch die Einfälle von außen und die Bürgerkriege hatten eine grundlegende Einwirkung auf den Reichtum der Städte des römischen Reiches.